Am dritten Tag des Walkshops machen wir uns auf zu unserer längsten Wanderung. Mit der S-Bahn fahren wir nach Neuenhagen, wo unsere ca. 20 km lange Wanderroute beginnt. Das Wetter ist gut und die Teilnehmer:innen sind motiviert sich weiteres Wissen zum Rentensystem und Lerneinheiten zu Gesundheit und Pflege anzueignen.

Zum Mittagessen gehen wir in ein Restaurant und dürfen uns mit leckeren mediterranen Gerichten stärken. Nach dem Essen finden wir uns       zusammen, um in der gesamten Gruppe über die bisher gehörten Inhalte zu diskutieren. 
Die Wanderung geht weiter und verläuft durch einen schönen Wald.Wir geraten in einen kurzen Regenschauer, aber auch das kann die Stimmung nicht trüben. In wechselnden Kleingruppen und gemeinsamen Pausen wird auch im weiteren Verlauf reger Austausch über die gehörten Podcasts betrieben.
Schließlich gelangen wir zur Haltestelle Friedrichshagen und fahren von dort mit der S-Bahn zurück in unsere Jugendherberge. Es bleibt noch  etwas Zeit zum Ausruhen und frisch machen, bevor wir zum Abendessen aufbrechen. Es gibt vegetarische/vegane Burger und Pizza, das kommt immer gut an.

 

 

Im Anschluss findet der 2. Dialog-Abend mit dem Titel „Die Zukunft der Rente“ statt.

Das Podium bilden an diesem Abend:
•    Dr. Laura Romeu Gordo (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Zentrum für Altersfragen: Fachbereiche Arbeit, Ruhestand & Alters-   sicherung)
•    Prof. Dr. Dr. h.c. Gert Wagner (Max-Plank-Institut für Bildungsforschung, Mitglied der Kommission „Verlässlicher Generationenvertrag“)
•    Dr. Florian Blank (Wirtschafts –und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) Referatsleiter Sozialpolitik) - virtuell zugeschaltet

Carl-Georg Luft (Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen) moderiert.

Zu Beginn des Gesprächs werden die Referent:innen gebeten ein Adjektiv zu wählen, welches benennt, was ein zukünftiges Rentensystem erfüllen muss, damit es gut auf die Zukunft vorbereitet ist. Dr. Blank wählt das Adjektiv demokratisch (was wird gesellschaftlich als bezahlbar erachtet und wie lässt sich eine gesamtgesellschaftliche Rente demokratisch gestalten? Solidarisch, kollektiv, änderbar und anpassbar an das was aktuell fair ist). Dr. Romeu Gordo nennt das Adjektiv nachhaltig. Ein Rentensystem sollte insgesamt nachhaltig sein, auch in dem Sinne, dass junge Menschen und zukünftige Generationen daran glauben können und Vertrauen in das Rentensystem haben. Prof. Dr. Dr. Wagner wählt fair, bezogen auf das Ziel, wie ein Rentensystem gestaltet werden sollte.

Im Gesprächsverlauf werden auch ganz grundlegende Fragen aufgeworfen. Wie etwa zu hinterfragen, wer von welchem Modell und welchen Lösungen profitiert. Herr Blank rät den Teilnehmenden dazu, bei Aussagen wie z.B. ‘wir können uns das nicht leisten’ wachsam zu sein und zu hinterfragen, wer mit diesem ‘wir’ gemeint ist. Bei solchen Verteilungsfragen also zu überlegen, wer von welchen Entscheidungen profitiert.

Insgesamt werden verschieden Lösungen für die Belastungen, die durch den demografischen Wandel ausgelöst werden diskutiert. Wäre ein Kapitaldeckungsverfahren sinnvoll oder nicht? Sollte das Äquivalenzprinzip überdacht werden, weil Ungleichheit aus Erwerbsleben sich in die Rente überträgt? Können andere Länder, wie Schweden als Vorbild dienen?

Einstimmigkeit gibt es dahingehend, dass es nicht die eine perfekte Lösung gibt. Aber verschiedene Stellschrauben betätigt und Anpassungen gemacht werden können, durch die das Rentensystem zukunftsfähig werden kann. In einem weiteren Sinne schließt das auch die Arbeits- und Bildungspolitik mit ein, denn diese Bereiche sind einerseits Teil des Problems, können dadruch aber auch Teil der Lösung sein. Andere Länder können durchaus als Anregung für neue Ideen fungieren. Eins zu eins lassen sich Modelle meist jedoch nicht übertragen, da jedes Land seine Geschichte und ganz eigenen Bedingungen hat. Außerdem wird deutlich, dass es wohl auch nie ein System geben wird, das keine Veränderungen braucht. Da die Zukunft ungewiss ist und auf neue Entwicklungen reagiert werden muss, bedarf es immer wieder Reformen.

Auch diese Diskussionsrunde ist für alle sehr anregend und interessant. Genau wie beim Vorabend wird nach dem offiziellen Ende noch weiterdiskutiert.

Gefördert durch die Stiftung Apfelbaum

Kooperationspartner