Nach einer erholsamen Nacht und einem tollen Frühstück im Familienhotel Brandtsheide in Jeserig starteten wir gestärkt in unsere mit 22 Kilometern längste Tagesetappe. Eine Feedbackrunde eröffnete den Tag und mit geschulterten Rucksäcken eroberten wir den Hohen Fläming. Auf die Ohren gab es heute Podcasts rund um das Thema Wald und so passte es gut, dass wir auf dem Weg nach Wiesenburg sogleich in einen solchen eintauchen konnten.
In Wiesenburg wurden wir vor malerischer Schlosskulisse von einer Journalistin empfangen, die unseren Weg dokumentiere. Entlang unserer Wanderung durch zum Glück noch lebendigen und stellenweise malerischen Wald erfuhren wir dank der spannenden Podcasts vieles über die Zukunft des Waldes, die vielfältig vom Klimawandel betroffen ist.
Eine kleine Abkürzung später (es sei uns vergönnt!) erreichten wir unseren ersten Lernort, den Hagelberg - der mit immerhin 201 Metern über Normalnull dritthöchsten Erhebung des Bundeslandes Brandenburg. Dort erwartete uns Marek Rothe, der Leiter der Landeswaldoberförsterei Belzig. Hier konnten wir unser Wissen aus den Audio-Lehrmaterialien direkt vertiefen, wobei sich ein faszinierendes Gespräch entwickelte, über das wir ein wenig die Zeit vergaßen. Deshalb mussten wir uns beeilen, um noch rechtzeitig nach Belzig zu gelangen, von wo wir zwei Stationen mit dem Zug nach Brück fuhren.
Dort gab es im Gästehaus Alte Brücker Post ein leckeres Abendbrot, durch das wir gestärkt in den zweiten Klima-Dialog starteten. Diesmal saßen neben unserer Moderatorin Anne der Bürgermeister der Gemeinde Brück, Matthias Schimanowski und Prof. Dr. Andreas Bolte vom Thünen-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei. Zudem gab es ein Wiedersehen mit Marek Rothe, der sich auch im Aquarium einfand.
Auch der zweite Klima-Dialog bot eine anregende Mischung an Themen. Wir diskutierten über die Besitzverhältnisse von Wäldern und die Auswirkungen auf den Klimawandel, über die Erfahrungen mit Trockenheit und Exremwetterereignissen und hinterfragten auch kritisch die Möglichkeit der individuellen Kompensation von Treibhausgasemissionen durch Nutzung der Senkenfunktion von Wäldern.
Weiter zeigte sich erneut, dass das Konzept des Fishbowl-Verfahrens eine faire Debatte erlaubt und es allen ermöglicht, sich einzubringen. Wir freuen uns schon jetzt auf noch viele spannende Gespräche in den kommenden Tagen. Zunächst müssen nun aber die müden Füße verarztet werden, um die nächste Wanderetappe gut bewältigen zu können.
Laufe mit uns für zukünftige Generationen!