Mittwoch, 20.07.2022, mit 40°C ist der heißeste Tag des Jahres erreicht. Kein Grund, für unseren hochmotivierten Wandertrupp darauf zu verzichten, bei körperlicher Aktivität etwas über die schwierige Suche nach einem Atommüllendlager zu lernen. Es ist schließlich ein Thema, das junge und künftige Generationen besonders betrifft.
Nach einem nahrhaften Frühstück in der Braunschweiger Jugendherberge begeben wir uns zunächst mit dem Zug zu unserem Startort Lengede-Broistedt. Von dort steht uns eine immerhin neun Kilometer lange Wegstrecke bevor, die zu weiten Teilen entlang des Salzgittersees verläuft. Die Aussicht auf ein erfrischendes Bad in dem Gewässer treibt die Gruppe vorwärts, denn nach den interessanten Podcasts kann man schließlich auch am Strand über die Thesen von Prof. Dr. Grunwald debattieren. Die Audio-Produktionen vom Physik-Geplänkel vermitteln uns derweil Grundlagenwissen über technische Grundlagen über die Folgen der Atomenergie, Stichwort Strahlung.
Anschließend checken wir im Dormero-Hotel ein, genießen nur kurz die Klimaanlage und begeben uns dann zum nahegelegene Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Hier klärt uns die Referentin Julia Pohlers über die Arbeit der Behörde, insbesondere die Aufsicht über das Standortauswahlverfahren für das Endlager für stark radioaktiven Abfall auf. In dem lebhaften Gespräch wird deutlich, wie wichtig in diesem Prozess und generell bei der Problematik das Thema Beteiligung ist.
Zum Abendessen werden wir in einer Pizzeria kulinarisch verwöhnt. Das mobilisiert die letzten Kräfte für die abendliche Dialogveranstaltung mit Wolfram König, dem Präsidenten des BASE, mit Dr. Dr. Simon Friederich, Professor für Wissenschaftsphilosophie an der Universität Göttingen und Vorstand des Vereins Ökomoderne, mit Dr. Markus Vogt, Professor für Christliche Sozialethik an der Ludwig-Maximilian-Universität München und mit Dr. Christoph Pistner, Bereichsleiter für Nukleartechnik und Anlagensicherheit am Öko-Institut e. V.. Diese prominent besetzte Gruppe an Referent:innen sieht sich unseren interessierten und kritischen Fragen ausgesetzt und präsentiert trotz teils auseinandergehender Meinungen eine angenehme Gesprächskultur. Gestreift werden in der zwei-stündigen Veranstaltung Themen aus dem Bereich der Ethik, erneut Partizipation, die Zukunft von Atomenergie, deren Gefahren und Generationengerechtigkeit. Ausklingen lassen wir den Abend an der Hotel-Bar.
Dieses Projekt wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Verantwortung für den Inhalt liegt bei den Autorinnen und Autoren.