Nach so vielen Wandertagen fängt der fünfte Tag ein wenig entspannter an. Nach einem leckeren Frühstück spielen wir ein Spiel, das den rätselhaften Namen «Fröbelturm» trägt. In hochkonzentrierter und teilweise frustrierter Teamarbeit gelingt es uns mit einem hakenartigen und an Schnüren gebundenen Konstrukt, sechs Holzblöcke aufeinander zu stapeln. Danach geht es genauso konzentriert in den Methodenvergleichstest. Hierbei ist das Ziel, herauszufinden, mit welchen Methoden mehr Informationen aufgenommen werden können. Mittels eines Podcasts, der teils auditiv und teils transkribiert wurde, füllen die Teilnehmenden Fragebögen aus, um zu untersuchen, ob man beim Lesen oder beim Hören mehr Informationen behält. Es wird aber noch ein zusätzlicher Faktor berücksichtigt: Im Test wird auch überprüft, welche Unterschiede entstehen, wenn die Testfragen im Laufen oder im Sitzen beantwortet werden. Auf die Ergebnisse sind wir gespannt!

 

Nach dem Verspeisen der Lunchpakete geht es zu Fuß weiter. Wir schlendern durch die Straßen Braunschweigs, um zu unserem nächsten Termin zu kommen. Dieser ist ein Vortrag von Dr. Jörg Mönig von der Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsicherheit (GRS). Er referiert unter anderem darüber, was die Aufgabe der GRS ist und beantwortet die vielen Fragen aus der Gruppe, die an seiner Sicht und seiner Expertise äußerst interessiert ist. Auch während dieser Einheit geht den Teilnehmer:innen der Gesprächsstoff nicht aus, sodass wir gegen Ende in etwas Zeitnot gelangen... Ein klassisches Phänomen während des Walkshops und bei den engagierten Teilnehmer:innen! Leider muss das Gespräch gegen 17 Uhr ein Ende finden, damit wir noch vor dem Dialogabend unseren Hunger stillen können. Daher geht es nach dem Vortrag sportlich zurück zur Jugendherberge.

 

Wieder angekommen in der Unterkunft können wir uns auf leckere Tortellini und Nudeln freuen. Anschließend gehen die Moderator:innen des bevorstehenden Dialogs schon zur nächsten Station: dem Haus der Wissenschaft. Die restliche Gruppe hat dagegen zeitlich ein bisschen mehr Spielraum und geht erst etwas später los. Alle sind pünktlich um 19 Uhr bereit für die nächste Einheit des Tages. Eingeladen sind Dr. Peter Hocke-Bergler (Forschungsgruppenleiter für «Endlagerung als sozitechnisches Projekt» am KIT), Nele Wulf (Mitarbeiterin am Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung), Philipp Senn (Bereichsleiter für Kommunikation und Public Affairs an der Nagra in der Schweiz) und Marcus Frenzel (Mitgründer des Rates der jungen Generation). Außer Herrn Frenzel, der vor Ort nach Braunschweig kommt, nehmen alle Referent:innen über Zoom am Dialog Teil und geben uns einen Einblick in ihre Expertise zum Thema der Endlagersuche. Es geht unter anderem darum, einen Blick auf die internationale Ebene zu werfen und zu sehen, wie weit Schweden und die Schweiz in ihrem Prozess sind. Die Bürger:innenbeteiligung in den jeweiligen Ländern wird thematisch auch behandelt. Der Dialog ist lehrreich und endet mit freundlichen Worten und hilfreichen Tipps zu einem möglichen nächsten Walkshop.

 

Trotz der Uhrzeit und des informationsdichten Tages sind alle bereit, Braunschweig noch ein wenig zu erkunden. Daher schlendern wir noch herum, bis wir auf ein Stadtfest stoßen. Hier können wir uns hinsetzen und den Tag zusammen Revue passieren lassen. Mit einem Klinken der Gläser und mit viel Gelächter wird der letzte Tag abgeschlossen.

Dieses Projekt wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Verantwortung für den Inhalt liegt bei den Autorinnen und Autoren.