Der Walkshop sollte nicht nur unsere Teilnehmer*innen über den Kohleausstieg und die Klimakrise weiterbilden. Teil des Projekts war es auch, die Methode selbst zu untersuchen — das Lernen im Gehen, die Kombination aus Hören und Wandern. Daher bildete ein Test zum Lernmethodenvergleich den Abschluss des Walkshops: Nicht die Teilnehmer*innen, sondern die Methode wurde getestet.
Zunächst hörte unsere Wandergruppe, wie an den beiden Tagen zuvor, den Ausschnitt eines Podcasts zum Thema Kohleausstieg und bewegte sich dabei durch das Schloss Frankleben und den Schlossgarten. Anschließend lasen die Teilnehmer*innen einen verschriftlichten Teil desselben Podcasts und füllten zu beiden Segmenten einen Fragebogen aus. Das Ergebnis ist mit Vorsicht und Einschränkungen zu deuten, aber viele Teilnehmer*innen schilderten, dass sie zwar vom zu lesenden Teil mehr Faktenwissen behalten hatten, ihnen das Hören in Bewegung aber mehr Freude bereitet und sie aktiver gehalten hat. Im Durchschnitt konnten die Proband*innen die auf den Lese-Teil bezogenen Fragen um rund 20% besser beantworten als die aus dem Hör-Segment.
Unsere Ergebnisse weisen auch darauf hin, dass sich nicht jeder Inhalt für alle Methoden gleichermaßen eignet: Unsere Teilnehmer*innen konnten sich komplizierte naturwissenschaftliche Prozesse und zahlenlastige Inhalte beim Hören weniger gut einprägen. Dafür scheint die Stärke der auditiven Lernmethode beim Überblickswissen, bei großen Zusammenhängen und bei Diskussionen mit unterschiedlichen Positionen zu liegen. Und nicht zuletzt wies eine Teilnehmerin auf den Gewöhnungseffekt hin: Da sie in ihrem Alltag oft Podcasts höre, lerne sie mittlerweile viel besser durch Zuhören als durch Lesen — nicht zuletzt weil man dabei in Bewegung und geistig fit bleiben kann.
Laufe mit uns für zukünftige Generationen!